Angepinnt Was habt ihr euch als Letztes gekauft?

Suzuki hatte eine problembelastete Kindheit. Er lebte die meiste Zeit mit gefühllosen Pflegeeltern zusammen und wurde von den Kindern in der Schule ausgegrenzt, weshalb er zum unglücklichen Zyniker heranwuchs.

Komatsuzaki ist ein gewalttätiger und launenhafter Raufbold, der aufgrund eines Kopftraumas auf nicht nachvollziehbare Art und Weise handelt.

Arakawa ist ein gewöhnliches Mädchen, das sich nach Komatsuzaki sehnt, ihn aber niemals kriegen kann. Eine Lehrerin mit nur einem funktionierenden Auge. Eine Mutter, die Selbstmord beging. Eine Tochter im Koma. Versuchte Vergewaltigung, Mord, Erpressung, sexuelle Devianz und ein explosionsartiger Anstieg der Schmetterlingspopulation. All diese Ereignisse finden innerhalb von 10 Jahren statt und vermischen sich zu einer Geschichte voller Niedertracht, Schmerz, Offenbarung und vielleicht auch etwas Hoffnung und Erlösung.

"Nennen sie eine Kollaboration auf Albumlänge, auf der ein deutschsprachiger Mc mit einem hochkarätigen, in den USA erfolgreichen Producerteam zusammenarbeitete. Diese Familienduell-Frage brächte selbst den gewieftesten Crack in Verlegenheit. Rapdeutschland wird mit dem Release des neuen Absztrakkt-Albums Bodhiguard" nicht nur um eine Antwort reicher, sondern zeitgleich um eines der hochkarätigsten, Golden-Era inspirierten Konzeptalben der Neuzeit. Auf kompromisslos raubeinigen 90s-Bangern bodhiguardet sich Absztrakkt durch die 19 Anspielstationen und führt nebenher die ein oder andere Halbweisheit ad absurdum.

Der Bodhiguard, so Absztrakkt, schützt die Güte, die Erwachten unter den Menschen und die Werte, die ihrer Attitüde zugrunde liegen vor der Schlechtheit, den Verblendeten und der Dunkelheit an sich. Eine stereotype Charakteristik des selbstredend über 58Muzik erscheinenden Albums wird mit einem Blick auf die Tracklist offenbar: Die überragende Mehrheit der Features stammt aus dem eigenen Hause. Cr7z, Dj Eule, Dj sR, Defekt36, Jinx, R.U.F.F.K.I.D.D., Sirviva und Questgott geben sich die Ehre. Das einzige externe Feature stammt vom Engländer Aslan Neter. Von Storrytelling über straight-up Battlerap bis hin zu den allseits geschätzten, deepen Thementracks brilliert der Lüdenscheider Ausnahme-MC kontinuierlich und beweist, dass auch ein alt-eingesessener Master of Ceremony noch in der Lage ist, einem für den Zuhörer merklichen Push an Energie, Technik und Flowfinesse anheim zu fallen.

Wer seit dem ersten Release Unscheinba aber da im Jahre 2001 hinter dem Mond gelebt und Absztrakkt nicht registriert hat, den kommt der Bodhiguard 2014 auf der dunklen Seite besuchen.

Mit Katana und Desert Eagle.

Kool Savas ist zurück. Obwohl, das stimmt überhaupt nicht. Der King of Rap war nie weg. Egal, ob er sich nun gerade im Labor einschließt und an neuer Musik arbeitet oder die großen Bühnen des Landes in Schutt und Asche legt, Savas war und ist stets präsent im deutschen Rap-Game. Mit zwei Jahrzehnten Rap-Erfahrung und einer überdemensionalen Diskografie im Rücken ist er nicht nur der profilierteste MC des Landes, sondern hat diesem Spiel auch seinen unverkennbaren Stempel aufgedrückt: Kein Rap-Fan hierzulande, der Savas nicht in seiner ewigen Bestenliste führt. Und kein Rapper, der den Einfluss von Savas' unerreichtem Flow auf das eigene Schaffen leugnen kann. Kool Savas ist schlicht und ergreifend ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Rap-DNA.

Nach zwei Nummer-1-Alben in Folge, mehreren ausverkauften Tourneen sowie Gold- und Platinauszeichnungen zeigt Kool Savas nun allen Hatern und Fans, dass er dem restlichen Game nach wie vor Lichtjahre voraus ist: Märtyrer ist schlicht und ergreifend ein Brett von einem Album. Kein Image-Firlefanz, kein gefälliger Tralala-Pop, kein Bullshit hier geht es um Rap in seiner reinsten und spannendsten Form.

Beinhart produziert von u.a. DJ Smoove, KD Beatz, Gjana Khan, Cuebeatz und Savas selbst, bringt der King of Rap seine Kunst hier in atemberaubender Weise auf den Punkt: Innovative, atemberaubende Flows am laufenden Band laden eine neue Generation von Rappern zum abermaligen Nachahmen und Scheitern an, Savas spittet mit einer Energie und Präzision, dass einem schier schwindlig werden könnte und beweist damit erneut, dass er technisch in Sphären agiert, die schlicht und ergreifend nicht mehr nachvollziehbar sind.

Die Aura des King of Rap strahlt wie eh und je. Und wer tatsächlich glaubte, Savas habe über seinen Erfolg der letzten Jahre den Biss verloren, der wird auf Märtyrer ein ums andere Mal eines Besseren belehrt das hier ist das exakte Gegenteil einer Pflichterfüllung, sondern eine Lehrstunde in Sachen Motivation. Wer der King dieser Mucke ist? Die Frage stellt sich nicht. Savas ist diese Mucke.

Der Hamburger Rapper Disarstar veröffentlicht seine erste EP Tausend in Einem über Showdown Records. Sie beinhaltet fünf Songs und erscheint sowohl digital als auch auf CD. Die Tausend in Einem-EP zeigt Disarstar als einen vielseitigen und hungrigen Rapper. Der 20-Jährige, der seit 2010 bereits fünf Free-Mixtapes veröffentlicht hat, präsentiert sich auf dem Titeltrack raptechnisch in Topform und definiert den Status quo der Szene aus seiner Sicht neu.

Auf dem Song „Tor zur Welt“ erzählt Disarstar von seinem Zuhause auf St. Pauli. Der Song hat das Potenzial die neue HipHop-Hymne der Hansestadt zu werden. Man hört aus jeder Zeile raus: hier schlägt Disarstars Herz, hier findet er den Stoff für seine Geschichten, hier findet er „die ganze Welt in einer Runde um den Block“. Dazu kommen auf der EP noch Songs wie „Demontage“ und „Facette“, die einen Blick auf das menschliche Innenleben werfen. Und auf dem Song „Alle hören“ sagt Disarstar es so wie es ist: „Sie wollen sehen, dass ich versage, doch das kommt nicht mal in Frage, denn das hier ist eine Gabe, das sollen alle hören!“